Wahlkampfbeginn in Sachsen für die Bundestagswahl 2017 — ein Wochenende mit vielen Eindrücken
Mein Wochenende:
Wir haben eine Wahlkampf-App, die es Mitgliedern und Sympathisant*innen ermöglicht, sich untereinander zu vernetzen, aktiv an der Bundestagswahlkampagne teilzunehmen. Wie jedes Software — Projekt hatten auch wir mit Zeitleisten zu kämpfen, mit technischen Problemen und nun ging es los. Am Freitag. Mehr zu lesen über den ganzen Wahnsinn gibt es hier. Und es war ein Kampf mit der Partisanin — Frontend, Backend, Freischalten … irgendwelches Zeugs, was ich nicht verstehe, aber gemacht werden muss und es funktioniert.
Samstag und Sonntag war ich plakatieren im Erzgebirge. Schließlich ist das mein Kreisverband. Einmal Annaberg bis Oberwiesenthal und einmal rund um Zschopau. Es gab positives Feedback im Sinne von, dass wir die einzig wählbare Partei sind, aber auch negatives. Von ‘haut ab’ über ‘eure Plakate könnt ihr gleich wieder mitnehmen’ bis hin zu verbaler Übergriffigkeit, die sich niederzuschreiben nicht gehören würde. Ganz ehrlich, ich verstehe es nicht. Mir ist klar, dass Menschen unterschiedliche Parteipräferenzen haben. Kein Ding. Wir haben unterschiedliche Erfahrungen, damit unterschiedliche Menschenbilder. Aber dieser verachtungsvolle Umgang, der uns entgegen schlägt, ist schon unerträglich. Das hat nichts mit Debatte zu tun, auch nichts damit, sich auseinanderzusetzen. Schön war, dass wir gemeinsam mit Sympathisant*innen unterwegs waren und mit Mitgliedern der Linksjugend Erzgebirge. Wir sind viele und wir lassen uns auch nicht einschüchtern. Und wir danken für die netten Gespräche, die wir geführt haben.
Zwischendurch war kurz Familie angesagt und ich habe zumindest den tschechischen Teils meiner Familie noch sehen, mit ihnen schwatzen und verabschieden können, weil die eine Woche zu Besuch waren. Spannend waren die Gespräche allemal. Oft sind wir in der Vergangenheit bei Diskussionen über Gesellschaft und Politik zusammengerasselt, aber diesmal war es irgendwie anders. Wir haben uns an ganz vielen Punkten in der Grundeinstellung getroffen. Wir haben über die anstehende Bundestagswahl geredet. Über deren Bedeutung für die EU. Ich wurde gefragt, was wir als deutsche LINKE mit Neustart genau meinen … dazu später mehr.
Da wir im Erzgebirge so viele Menschen waren bei der Plakatierung, haben wir freie Kapazitäten gehabt für die Unterstützerteams von Landesebene. Am Sonntag Abend habe ich noch schnell mit den Kolleginnen und Kollegen umgeplant und die Wahlkampfunterstützung in andere Kreisverbände verlegt, die froh sind, dass Hilfe kommt. Warum das auch noch? Weil das als Wahlkampfleiterin in Sachsen dazu gehört. Einerseits haben wir Unterstützungswütige, andererseits wird gerade in Flächenkreisen immer wieder Unterstützung gebraucht. Das famose Team in der Landesgeschäftsstelle ist da ebenso wie ich mit dem Herzen dabei und organisiert kurzerhand um.
Gegen 20 Uhr am Sonntag dann Autoübergabe, einen Feierabendkaffee mit meinem Kollegen und schließlich dann den Sonntag ausklingen lassen.
Produktiv sein ist ne gute Sache! Ein ganz normales Wochenende im Wahlkampf.