Gegen jeden Antisemitismus

Für kom­menden Mittwoch hat die Jüdis­che Gemeinde Berlin zu der Sol­i­dar­ität­sak­tion ‚Berlin trägt Kip­pa‘ aufgerufen. Anlass hier­für ist der Angriff auf einen 21-jähri­gen Israeli in Berlin, sowie ein all­ge­meines Erstarken des Anti­semitismus in Deutsch­land. Hierzu erk­lärt Antje Feiks, Lan­desvor­sitzende der säch­sis­chen LINKEN:

„Jed­er anti­semi­tis­che Über­griff ist ein­er zu viel. Nicht erst seit dem bru­tal­en Angriff in Berlin in der ver­gan­genen Woche wis­sen wir, dass jüdis­ches Leben in Deutsch­land ständi­gen Gefahren aus­ge­set­zt ist. Erst kür­zlich wurde wieder ein Anstieg anti­semi­tis­ch­er Vor­fälle, vor allem in Ost­deutsch­land, verze­ich­net. Waren es 2016 noch 90 Fälle mit anti­semi­tis­chem Hin­ter­grund in Sach­sen, stieg 2017 der Wert um fast ein Drit­tel auf 118 Fälle an. Bei 116 dieser Straftat­en waren die Täter*innen klar dem recht­en Spek­trum zuzuord­nen.

Diese Zahlen zeigen uns, dass es töricht wäre, die Ursachen des Anti­semitismus haupt­säch­lich bei Mus­li­men zu suchen. Juden­hass hat hierzu­lande lei­der Tra­di­tion und find­et sich in allen gesellschaftlichen Grup­pen wieder. Er äußert sich zumeist durch Stig­ma­tisierung, Belei­di­gun­gen oder physis­che Gewalt. Jed­er Form anti­semi­tis­ch­er Ein­stel­lun­gen und Hand­lun­gen gilt es die Stirn zu bieten! Jüdis­ches Leben in Deutsch­land muss möglich sein, ohne sich der Gefahr aus­ge­set­zt zu sehen, Opfer von anti­semi­tis­chen Über­grif­f­en zu wer­den.

Den Aufruf der jüdis­chen Gemeinde Berlin sehe ich als wichti­gen Schritt, um die Sen­si­bil­ität der Gesellschaft für dieses unsägliche Prob­lem zu erhöhen und ein Plä­doy­er für freie Reli­gion­sausübung zu set­zen. Dies ist auch ein Sig­nal an die säch­sis­che Lan­desregierung: Wir brauchen eine*n Beauftragte*n für den Kampf gegen Anti­semitismus und eine deut­liche Ausweitung zivilge­sellschaftlich­er Pro­gramme in diesem Bere­ich. Wir ste­hen an der Seite der Jüdin­nen und Juden und wün­schen uns, dass auch in Sach­sen als Zeichen der Sol­i­dar­ität viele Men­schen am Mittwoch eine Kip­pa tra­gen.“