NSU-Urteil kann nur ein Anfang sein
Zum Urteil im NSU-Prozess erklärt Antje Feiks, Landesvorsitzende der sächsischen LINKEN:
„Es ist zu begrüßen, dass das Gericht der Mär von Beate Zschäpe, quasi nur Untermieterin in einer Terror-WG gewesen sein zu wollen und von den Morden erst im Nachgang erfahren zu haben, nicht gefolgt ist. Sie ist nach allem, was wir wissen, wesentlicher Teil des Terrornetzwerkes. Folgerichtig auch die Feststellung der Schuld für die Mitangeklagten aus dem erweiterten Kreis des NSU.
Das Urteil kann allerdings nur ein Anfang sein. Der Mammutprozess, der sich über fünf Jahre hingezogen hat, konnte zwar dazu beitragen, die individuelle Schuld der Angeklagten näher auszuleuchten. Vollkommen im Dunkeln bleibt die vermutlich weitreichende Vernetzung des NSU in die extreme Recht, weitere UnterstützerInnen, MitwisserInnen und auch die Rolle des Verfassungsschutzes.
Hier in Sachsen haben die drei HaupttäterInnen Unterschlupf gefunden und konnten von hier aus ihre jahrelange menschenverachtende Mordserie planen und ausführen. Mindestens zehn Menschenleben und 23 Schwerverletzte gehen auf ihr Konto. Es ist deshalb gerade hier in Sachsen von großem Interesse, die Hintergründe des NSU rückhaltlos aufzuklären. Dazu müssen alle Akten geöffnet werden. Einen Schlussstrich kann es nicht geben!“